Tischtennis Anfängertraining für Kinder
Beim Tischtennis kann ein Kindertraining auf verschiedene Arten gestaltet werden. Das folgende Modell wurde durch jahrelange Erfahrung entwickelt. Es hat sich laufend die Frage gestellt, ob Kinder mit einem Topspinn-Modell beginnen sollten oder doch lieber mit einem Konter-Modell?
Wenn es um Tischtennistalente geht, spielt das Modell meistens kaum eine wichtige Rolle. Kinder, die bereits ein Talent im Tischtennis besitzen, lernen schnell und sind bereits nach kurzer Zeit in der Lage, Vorhandtopspins durchzuführen. Dies kann bereits nach drei Monaten gelernt werden. Andere Kinder brauchen jedoch mehr Zeit, deshalb sollte rund ein Jahr Training eingeplant werden, bis diese in der Lage sind einen Wettkampf zu bestreiten.
Jedoch wird davon abgeraten, dass Tischtennisanfänger einige Monate lang einfach nur gewisse Spiele spielen und der Tischtennistisch in diesem Fall kaum benutzt wird.
Dies wurde bereits getestet und nach ungefähr sechs Monaten konnten zwar alle Kinder diverse Ballspiele spielen, jedoch waren nur zwei von 14 Kindern in der Lage einen Vorhandtopspin durchzuführen. Dadurch, dass nach einer Stunde Tischtennis bereits die Motivation nachlässt, geriet das eigentliche Ziel – nämlich das Tischtennis spielen lernen – in den Hintergrund.
Ein Training frei von allen Modulen
In den letzten Jahren wurden diverse Module getestet und aus diesem Grund wurde ein Anfängertraining entwickelt, welches losgelöst von allen Modulen funktioniert.
Es wird daher nach keinem bestimmten Modell trainiert. Es wurde nachgewiesen, dass es effektiver ist gleichzeitig einen Vorhand-Topspin, Vorhand-Konter sowie einen Rückhand-Schupf und Rückhand-Konter zu lernen. Sobald diese Grundschläge gelernt wurden, können diese mit Beinarbeit kombiniert werden. Im Vordergrund steht nach wie vor der Topspin, jedoch ist es selbst zu entscheiden, welche Übungen eingebaut werden in das Training. Vielleicht sollte ein Kind mehr Topspins trainieren und ein anderes mehr Schupf und Konter üben.
Die Grundlagen des Anfängertrainings
Das Anfängertraining ist vor allem für Kinder gedacht, die noch nie etwas mit Tischtennis zu tun gehabt haben. Da es für viele Kinder eine sehr große Herausforderung ist, sich auf einen kleinen Ball zu konzentrieren, beginnt man anfangs mit einfachen Übungen. Somit ist es für das Kind leichter, sich an die Bewegungen und an den großen Tischtennistisch zu gewöhnen.
Dieses Anfängertraining lehnt sich deshalb nicht an ein bestimmtes Modul an, wie zum Beispiel an das Konter- oder Topspin Modul, sondern ist situationsbedingt.
Es wird daher mit der Schlägerhaltung begonnen, da diese essentiell ist für das Tischtennisspielen, jedoch in den meisten Fällen vollkommen vernachlässigt wird. Sobald sich die Schlägerhaltung verbessert hat, wird mit den ersten Grundschlägen begonnen. Danach folgen weitere einfache Übungen, jedoch ohne die Benutzung eines Balls. Durch das Balleimertraining können unter anderem auch die ersten Grundtechniken perfektioniert werden.
Anfängertraining
Erlernen der ersten Grundschläge mit und ohne Tisch
Details:
- Training: 1 x pro Woche.
- Wochendauer: 5
BEISPIELÜBUNG VH-TOPSPIN MIT BALLEIMER
Vorübung Vh-Topspin
Spieler A:
wir lassen den Ball auf den Tisch fallen und ziehen dann Vh-T
Technik
Grundstellung
Die Grundstellung der Füße in der Ausgangsstellung ist leicht geöffnet, d.h. bei Rechtshändern steht der rechte Fuß hinter dem linken Fuß. Der Abstand der Füße ist etwas größer als die Breite der Schulter, eine zu breite Grundstellung sollte vermieden werden. Der Körperschwerpunkt ist dabei mittig und auf beide Füße ist das Gewicht gleichmäßig verteilt. Der Oberkörper ist nach vorne gebeugt, so dass der Spieler eine leichte Vorlage bekommt.
Ausholphase
Die Ausholphase beginnt durch eine Drehung im Hüft- und Schultergelenk nach hinten. Dadurch verändert sich der zuvor mittige Körperschwerpunkt, es erfolgt eine Gewichtsverlagerung auf das rechte, nach hinten versetzte Bein, das nun deutlich angewinkelter als das linke Bein ist. Der Schlagarm wird leicht gebeugt nach hinten geführt. Um eine gute Beschleunigung des Schlägers zu erreichen dürfen der Ellbogen und der Oberarm nicht am Körper anliegen.
Schlagphase
Durch eine Drehbewegung des Oberkörpers, die durch den freien Arm unterstützt wird, wird die Schulter des Schlagarms nach vorne oben bewegt. Während der Schlagphase wird das Körpergewicht vom rechten auf das linke Bein verlagert. Der Schläger bewegt sich während der Schlagphase in einer gedachten geraden Linie nach vorne oben. Die Unterarmbewegung die durch einen Handgelenkeinsatz unterstützt wird stellt den wichtigsten Teil der Bewegung dar. Dadurch wird der Schläger während des Balltreffpunktes Beschleunigung. Der Ellbogen wird dabei sehr schnell angewinkelt. Das Handgelenk wird kurz vor dem Treffen des Balles in Schlagrichtung beschleunigt. Der Ball wird in einem virtuellem Dreieck, seitlich vor dem Körper tangential getroffen. Beim modernen Tischtennis wird der Topspin in der aufsteigenden Phase oder am höchsten Punkt getroffen. Die Rückkehr in die Ausgangsstellung erfolgt durch eine Drehung des Rumpfes nach rechts. Der Schläger wird auf direktem Weg in die Ausgangsstellung zurückgeführt.